Gemeinschaftlich
Leben & Wohnen

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Auszug eines Interviews aus dem Werkbund Newsletter März 2019

7 Fragen an den BWK-Geschäftsführer und 1. Vorsitzenden des Deutschen Werkbunds Baden-Württemberg Alexander Grünenwald

1. Woran arbeiten Sie im Moment?

- Pragmatisch aktuell in meiner Funktion als
1. Vorsitzender des Werkbunds BW, bzw. Stellvertretender Vorsitzender des Werkbunds e.V. an einer inhaltlichen Kooperation des Werkbunds als neues Mitglied im Deutschen Designtag, der im Rahmen von Arbeitskreisen und Projektgruppen Positionen, Empfehlungen und Stellungnahmen erarbeitet zu design-, medien-, wirtschafts- und kulturpolitischen Handlungs- und Problemfeldern. Der Designtag wiederum als Mitglied im Deutschen Kulturrat, kann so am Diskurs mit der Bundesregierung zu parlamentarischen Themen- und Entscheidungsfeldern teilnehmen und darüber auch politische Präsenz und Wirkkraft zu Themen des Werkbunds erreichen (z.B. Nachhaltigkeit, Agenda 2020, kulturelles Erbe, sozio-kulturelle Zukunftsfragen, das immer aktuelle Thema Wohnen…)

- als Leiter der BauWohnberatung Karlsruhe, einer Ausgründung des Werkbunds Baden-Württemberg, an der Begleitung mehrerer Wohnprojektgruppen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bei der Realisierung ihrer gemeinschaftlich organisierten Bauvorhaben. Darüber hinaus haben derzeit drei ländliche Gemeinden die BWK beauftragt, bürgerschaftlich getragene, generationsübergreifende Quartiersprojekte auf Basis einer partizipativen Entwurfsmethode zu entwickeln.

- als Architekt an Umbau- und Erweiterungsplanungen für denkmalgeschützte Gebäude, an der Realisierung mehrerer Quartiers- und Wohnbauprojekte.

2. Was sind Ihre Inspirationsquellen?

Bis zu meinem 19. Lebensjahr waren für mich neben dem Leben in einer großen Selbstversorgerfamilie in einem Forsthaus Tiere, Wald und Natur meine wichtigsten Bezugspunkte, das wirkt ein Leben lang nach. Heute sind es vor allem meine Umwelt, die Personen, mit denen ich Kontakt habe, meine Erfahrungen und Erlebnisse in immer wieder neuen Projekt- und Engagement-Netzwerken. Ich habe gelernt, dass die wichtigsten Inspirationen immer dann den Zugang zur erkennenden Wahrnehmung erhalten, wenn das Auge und der Verstand auf der Suche sind und eine Portion Intuition und Empathie im Spiel sind, wenn strukturelle Analogien sich aufdrängen, scheinbar zufällige Begegnungen mit Menschen und Dingen zur richtigen Zeit in den richtigen Zusammenhängen plötzlich ihre Wirkkraft entfalten. Kurz gesagt: Ich finde nur, was mich wirklich bewegt und was ich auch mit dem Herzen suche.

3. Welches ist Ihr Lieblingsbuch oder was lesen Sie gerade?

Auf meinem Nachttisch liegen obenauf zwei Bücher, inzwischen mit mehreren Einlegezetteln. Das eine ist ein dicker Wälzer, herausgegeben von der Heinrich Böll-Stiftung mit dem Titel ‚Commons - Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat‘ von Silke Helfrich, die ich persönlich bei einem Vortrag letztes Jahr kennen lernen durfte. Das andere ist ein Buch über Chen-kuan-Lee und den Versuch, eine Werkbund-Bewegung in den 40er Jahren in China zu etablieren. Heute wären wir froh, für den Werkbund einen länderübergreifenden Zusammenhalt allein in Europa hinzubekommen, vielleicht eine Chance, ein Zeichen zu setzen, um den derzeit allgegenwärtigen Grenzziehungen und nationalen Sichtweisen entgegenzuwirken.

Aber ich will nicht leugnen: Ich bin ein bekennender Verehrer von Stephen King (z.B. ‚In einer kleinen Stadt‘, ‚Es‘, ‚Der Anschlag‘…). Aber auch die Bücher der Historikerin, Mittelalterarchäologin und Archäozoologin Frédérique Audoin-Rouzeau, bekannt unter dem Pseudonym Fred Vargas als Krimiautorin, finden meine Zuneigung und tragen zur lustvollen und vielschichtigen Entspannung bei.

4. Wen oder was finden Sie unwiderstehlich?

Wen: Die Ausstrahlung der leider so früh verstorbenen Amy Winehouse

Was: Eine selbstgebackene Rübli-Torte mit Zitronen-Zuckerguss

5. Was ist Ihr Markenzeichen?

Das müsste man eigentlich die fragen, die mich gut kennen oder mit mir zu tun haben. Aber es könnte wohl so etwas sein wie ein grundsätzlicher Optimismus, eine Paarung aus Lust und Wagemut, Dinge anzugehen, deren Ausgang völlig offen ist, deren Verfolgung aber Freude und Sinn versprechen.

6. Was verbindet Sie mit dem Werkbund?

Mittlerweile über 35 Jahre Mitgliedschaft, eine enge Beziehung mit dem inzwischen verstorbenen Vorstandsmitglied Michael Andritzky, einem Mentor, Ideenlieferanten und wunderbaren Freund. Meine Wertschätzung gegenüber so vielen Mitgliedern, die für dieses berufsübergreifende Netzwerk mit ehrenamtlichem Engagement tätig und ansprechbar sind, die daraus erwachsenen wirkungsvollen Projekte und erfolgreichen Formate (ich darf hier nur an das mittlerweile zum siebten mal vergebene Werkbund-Label erinnern), die spannenden Themen und der wertvolle Austausch auf so vielfältigen Ebenen.

7. Was erwarten Sie vom Werkbund?

Dass er die Fähigkeit behält, wichtige Fragen zur Zukunft zu erkennen und zu stellen und sich dabei immer wieder neu zu erfinden.

Den gesamten Werkbund Newsletter gibt es unter: Werkbund Brief 51


Veröffentlicht am 26. März 2019